Dramaturg/Autor
Meine unveröffentlichte Theaterkritik der Zadek-Inszenierung von Edward Bonds „Gerettet“ an der Freien Volksbühne Berlin 1968 steht für meine kritische Rezeption des Regietheaters der damaligen 68 Jahre und korrespondiert in ihrem Impetus mit meinem Gedicht „Die Vielen“ aus derselben Berliner Jugendzeit.
Weitere essayistische Versuche über das Theater folgten: hier beispielhaft die Stückanalyse von Genets „Balkon“ sowie die Auftragsarbeit „Versuch einer Regiekonzeption“, dargestellt am Beispiel von zwei Szenen aus „Andorra“ für die Spielberatung Baden-Württemberg, die ich in Heilbronn verfasste, als ich mich mit Verve dem Regieführen zuwandte. In der Zeit entstanden auch die beiden Reportagen, die ich für einen Wettbewerb schrieb. Und zwar radikal klein, die spätere Rechtschreibreform hat meine Vorlage jedoch nicht umgesetzt. Und in der Folge habe ich diese avantgardistische Attitude auch fallen lassen.
1979 bis 82 arbeitete ich am Grenzlandtheater Aachen als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg. Aus dieser Zeit stammt mein Programmheft-beitrag „Koldehoff und das Zeichen des Feuers“.
Dies waren die Jahre des kalten Krieges, das Wettrüsten führte zu immer schaurigeren Szenarien, die Friedensbewegung formierte sich, ich wurde Vater, es ging auch um die Zukunft meiner Kinder. Diese Quellen, diese Motive führten zu meinem kabarettistischen Solo „Alles unter Kontrolle“. Angeregt (oder eher aufgeregt) von Broschüren des Bundesamts für Zivilschutz schrieb ich dieses Programm und trat damit zunächst in Aachen und Köln auf, später auf einer kleinen Tournee landauf landab auf Einladung der politisch interessierten Vereine und Verbände.
Die drei Sketche schrieb ich nebenher in den achtziger Jahren. Der „Reifen“ entstand 1987, inspiriert durch eine absolut unverantwortlich-idiotische Reifenwerbung, die „Bahn“, angeregt durch den teilweise lächerlichen Tarifdschungel der DB, schaffte den Sprung ins Fernsehen, hochkarätig besetzt, Johanna von Koczian, Eddi Arendt und der unvergessene Harald Juhnke, eine große Ehre für mich. Der „Vogelhändler“ fristete bisher sein Leben in meiner Schublade und so darf mein Vögelchen nun per Internet aus seinem Bauer hinausfliegen...